Ein unscheinbarer Schädling, der Signalkrebs.
Der Signalkrebs ist ein dem Edelkrebs sehr ähnlicher aus Nordamerika stammender Flusskrebs, der seit~ 1960 auch in den meisten Teilen Europas verbreitet ist.
Bei dieser Gattung werden die Weibchen 12 cm lang und die Männchen 16 cm, außerdem bekommen die Männchen größere Scheren. Sie können bis zu 10 Jahre alt und 200 Gramm schwer werden. Der Signalkrebs ist ein Allesfresser und ein Nachträuber, seine Nahrung geht von Abgestorbenen Pflanzen bis zu Kleinfischen, jedoch nur wenn ein zu hoher bestand in einem Gewässer vorkommt. Wie es z.b. in der Ebenseer-Traun diese Saison auftrat. In meinem Heimgewässer, war es schon fast eine Epedemie. Ich versuchte sie mit einem Freund zu fangen, doch als wir am folgenden Tag nachsahen, waren wieder genauso viele da.
Die Paarung findet einmal im Jahr im Herbst von Oktober bis November statt, bevorzugt nach einem Temperaturabfall. Die Eier und später Larven werden vom Weibchen getragen und betreut. Ab Mai, meist aber erst im Juni/Juli werden die jungen Krebse selbständig. Der Signalkrebs lebt bevorzugt in kühlen Fließgewässern mit einem leicht erhöhten ph-Wert(7-8), doch da er im Gegensatz zum Edelkrebs höhere Temperaturen aushält kann er auch in kleineren Seen vorkommen.
Seit 1860 wurde die Population des heimischen Edelkrebses durch die Krebspest gefährdet. Um die Krebsfischerei wiederzubeleben wurde daraufhin der Signalkrebs ab 1960 zunächst von Schweden, später auch von anderen europäischen Staaten eingeführt. Der Signalkrebs ist resistent gegenüber der ebenfalls aus Nordamerika stammenden Krebspest und brachte einen neuen Stamm des Erregers nach Europa. Zusätzlich ist der Signalkrebs aggressiver als heimische Flusskrebse und wird, im Fall von Steinkrebs und Dohlenkrebs, auch deutlich größer und produziert mehr Nachkommen. Er ist den heimischen Arten damit in direkter Konkurrenz überlegen und verdrängt diese vollständig aus ihren Lebensräumen. Anders als der Kamberkrebs dringt der Signalkrebs auch aktiv in sommerkühle Gewässeroberläufe vor, die bisher oft Sicherheit für die heimischen Flusskrebse boten. Extreme Signalkrebsvorkommen stellen daher heute eine der größten Bedrohungen für die Restbestände der in Mitteleuropa heimischen Flusskrebse dar.